Welpenbesuchtstour – Tag Nr. 7

Wir schreiben den vierten Tag im Monat Mai des Jahres 2017

Pünktlich 06:00 Uhr klingelte der Cataleya-Wecker. So eine Pipi-Runde im Regen ist sehr erfrischend. Wo man sonst die Aussicht auf die Berge genießen konnte, sah man nur noch ein Nichts. Tiefe Regenwolken machten uns den Start in den Tour-Tag Nr. 7 “schmackhaft”.

Egal… auf in die Socken, Frühstück essen und Aufhübschen für die Fahrt in Richtung Österreich. Nach einem wirklich schweren Abschied, fuhren wir pünktlich um 10:00 Uhr ab. Cataleya nutzte ihre letzte Gassi-Runde noch schnell, um bei einer lieben schweizer Postfrau einen positiven und wohl bleibenden Saupacker-Eindruck zu hinterlassen. Wir sahen die Herzchen förmlich sprühen. Die Saupacker-Sucht greift um sich und ist extrem ansteckend. Guck-Infektion würden wir es nennen und nach einem Saupacker-Küsschen ist diese Infektion irreversibel.

Unsere Fahrt begann sehr ruhig und wir kamen gut voran und der Vignetten-Stop verlief auch ohne große Komplikationen. Selbst der kleine Abstecher in Lichtenstein war kaum zu merken und schwups waren wir schon in Österreich.

In Österreich warnten uns viele Schilder vor der Sperrung des Arlbergtunnels und wiesen auf die Umleitung hin. Jo gut, so eine Umleitung kann ja nicht schlimm sein und wir liegen gut in der Zeit. Man hätte uns schon im Vorfeld warnen können, dass die Umleitung über den Arlberg, also direkt über den Pass, führt.

DSC_9279bearbeitet
Da mussten wir rüber!!!

Von weitem sahen wir schon, was uns nun bevorstand. Maik hätte sich am liebsten die Augen zugehalten, aber dann hätte Ari fahren müssen und er wollte doch kein Weichei sein. Also: Zähne zusammenbeißen und ab durch die Mitte. Somit befuhren wir mitten in einer Autoschlange zwischen LKW, Transportern und Wohnmobilen mit ca. 25 km/h diesen Pass. Immer schön steil hoch hinauf. Maik stand der Angstschweiß, auf Grund der Serpentinen und der angenehmen Fallhöhe rechtsseitig, auf der Stirn und unser Saupacker-Taxi tat sein Übriges dazu. Bei dem extremen Anstieg und der doch sehr langsamen Fahrweise, fing der Motor wieder an sich aufzuheizen. Maik, clever wie er ist, drehte sofort die Heizung auf Hot und machte alle Fenster auf, damit wir und Cataleya nicht noch wegen Überhitzung einen Schock bekommen und konnte so einen zu hohen Anstieg der Temperatur im Motorraum verhindern, weil die Wärme durch den Fahrgastraum abgeleitet wurde.

Die Außentemperatur schwankte zwischen 17 Grad mit leichtem Sonnenschein im Tal und knapp 2 Grad mit leichtem Schneefall auf dem Berg, wo der Schnee noch gute 2 Meter hoch lag. Ist echt beruhigend, wenn man weiß, dass man bereits Sommerreifen aufgezogen hat. Bei der Abfahrt auf der anderen Seite des Arlsberges erreichte die Außentemperatur im Tunnel sogar stolze 18,5 Grad, wir waren schon am überlegen, ob wir Bikini und Badehosen eingepackt hatten. Könnte ja sein, dass auf der anderen Seite des Arlbergs hochsommerliche Temperaturen herrschen.

Aaaaaber wir haben es gepackt. Besser gesagt, Maik hat es super gemacht. Und Cataleya wieder einmal alles verschlafen.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Maus beim Autofahren so entspannt ist, denn für sie ist unser Fahrzeug nicht nur ein Transpormittel mit Kuschel- und Schlaffunktion, für Cataleya ist unser Auto auch ein Kreissaal. Immerhin kam sie in diesem Auto zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz auf der Fahrt zum Tierarzt zur Welt. Kurz vor dem Ort Usadel, von dem aus man einen tollen Blick über die Lieps, den Tollensesee bis hin zu unserer Heimatstadt Neubrandenburg hat, machte es Flatsch im Kofferraum und die süße Cataleya war geboren. Sie war munter, agil und schon recht sportlich unterwegs. Somit haben Cataleya und unser Auto “Brummi” eine ganz besondere Beziehung zueinander 😉

Nun zurück zur Tour:

Nachdem sich bei Maik der erste Schock und die Übelkeit gelegt hatten und unsere Ohren wieder frei Durchatmen konnten, machten wir eine kurze Rast.

Wir pausierten an der Autobahnraststätte Trofana Tirol. Verdammte Axt, was für ein Augenöffner. Man kommt rein und denkt sich: Hier willst du mal Urlaub machen. Ein knuddeliges Erlebnisdorf haben sie in dem Gebäude verbaut. Geschmackvoll, niedlich, mit vielen Überraschungen. Da können sich alle anderen Raststätten mal eine fette Scheibe von Abschneiden.

Nachdem wir uns entleert und Kühlflüssigkeit aufgefüllt hatten, fuhren wir weiter und Ari schoss ein Foto nach dem Anderen. So viele Berge bekommen wir sobald nicht wieder vor die Linse und Maik amüsierte sich köstlich, wenn der Ari beim Fotografieren diese dämlichen Schallschutzwände im Wege waren. Wie bereits gesagt: „Maik ist doof!”

DSC_9324
So kann das nichts mit den Bildern werden.

Fast pünktlich erreichten wir Neu-Terfens und konnten endlich Willow und Artur durchknuddeln und uns von ihnen liebevoll vollsabbern lassen. Nach kleinen Startschwierigkeiten, konnte sich auch Cataleya frei auf dem hübschen Grundstück und im Haus bewegen und tollte mit ihren großen Halbgeschwistern herum. Willow und Artur wohnen auch traumhaft am Berg mit einer genialen Aussicht. Da können wir Flachlandtiroler uns kaum sattsehen.

Zum Abendbrot gab es wieder lecker Raclette und nach einem gemütlichen gemeinsamen Abend fielen wir glücklich und satt ins Bett und freuten uns auf den morgigen Tag. Dieses Mal hoffentlich ohne hoch gefährliche Umwege über Berpässe!!!