Blue durfte ein 2. Mal die “Dienste” von T-Bone in Anspruch nehmen und ihr Zusammentreffen war ein Augenschmauß. Sie sind sofort losgetobt, haben sich riesig übereiander gefreut und sich wie verrückt über das Grundstück gejagt. Die Herzen flogen nur so umher. Blue zeigte ihm von Anfang an, dass sie soweit ist und animierte ihn richtig.
Die Hochzeit von True Blue mit T-Bone hat Früchte getragen. Unser Tierarzt hatte gut zu tun, um uns eine grobe Schätzung zur Anzahl der Welpen geben zu können. Kurz zusammengefasst: “Volle Hütte!”
Der Bauch von Blue wurde immer größer und die Kleinen waren ordentlich aktiv. Wir hatten alles rechtzeitig vorbereitet. Die Wurfbox und der Welpenbereich wurden blitze blank geputzt und zurechtgemacht. Die Apotheke wurde sortiert, die Handtücher zurechtgelegt und die Unterlagen waren vorbereitet.
Ari schläft seit letzten Samstag bei Blue, kuschelt ganz viel mit ihr und ab Mittwoch hat sie sogar Urlaub geplant damit sie Blue jede Minute begleiten und unterstützen kann.
Wir waren ein zweites Mal zum Tierarzt. Alles sah super aus. Die Herzen schlugen kräftig. Es konnte also langsam losgehen.
Wie Ihr bereits wisst, hatte Blue in den letzten Wochen hier das Paradies auf Erden. Inklusive eigener Luxus-Suite und Rund-um-die-Uhr-Betreuung in den letzten Tagen. Sie hatte fast alle Freiheiten, um sich ganz entspannt auf die Geburt vorbereiten zu können. Sie durfte sogar bei Ari im Luftbett schlafen.
Dieses Luftbett schien sie als perfekten Platz für die Geburt auserkoren zu haben. Seit Mittwoch begab sie sich immer öfter von alleine, ohne zu fragen, in dieses Bett zum Schlafen und Buddeln. Am Donnerstagmorgen wurde das Buddeln immer massiver und ausdauernder. Sie war da zwar noch sehr ruhig und ausgeglichen, aber trotzdem ist dieses ständige Buddeln und Umherkreisen (sichern des Platzes) ein erstes Anzeichen, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird.
Und so kam es, dass Ari am Donnerstag gegen 10:00 Uhr mit Blue zur gefühlten 10.000. Gassirunde über das große Grundstück spazierte. Kaum zurück im Haus, verhielt sich unser Saupacker, Finley von der Baumannsbande, anders als sonst. Eigentlich liegt er am liebsten den ganzen Tag auf der Couch in Ari´s Ecke und schnarcht. Aber am Donnerstag, kurz nach 10:00 Uhr, wollte er unbedingt in den Welpenbereich zu Blue und schlich vor dem Bereich hin und her. Es dauerte nicht mal 5 Minuten und Blue wurde schlagartig nervös, fing an zu hecheln und zu zittern. Von dem Zeitpunkt an wechselten sich die Phasen zwischen starker Nervosität, Zittern, Hecheln, ausgiebigem Nestbau auf dem Luftbett und Ruhepausen ab. Diese Abstände wurden zum Abend hin immer kürzer und wir brachten sie in die Wurfbox. Natürlich musste das IKEA-Plüschwein und ein Knochen-Kissen immer mit dabei sein. Sogar beim Lösen schleppte Blue das Schwein mit über das Grundstück.
Nun wurde auch unsere Cane-Corso-Hündin, Olga Corso of Bajer, nervös und fing an zu jaulen. Wir brachten Sie und Finley nach Oben in das Schlafzimmer, um für Ruhe zu sorgen.
Und dann ging es auch schon los. Nach einigen Presswehen kam der erste Welpe um 20:05 Uhr zur Welt. Eine wunderschöne zarte Hündin. Nachdem die Kleine Meckertrine unter starkem Protest geputzt und gewogen wurde, durfte sie es sich an der Milchbar gemütlich machen. Aber ein entspannter Drink an der Bar war kaum möglich, denn Blue putzte die kleine Maus unentwegt und schubste sie so ständig hin und her. Die Kleine hat zum Glück kein Schleudertrauma erlitten, aber musste sich ständig in Richtung Zitzen umorientieren. Das war definitiv eine Herausforderung.
Dieses Mal ließ Blue sich viel Zeit und in Abständen von rund einer Stunde kamen die anderen Welpen zur Welt. Ihnen ging es natürlich nicht anders. Blue war im Putzmodus. Dass sie dabei nicht vergessen hat, nebenbei noch weitere Welpen zu gebären grenzt, fast an ein Wunder.
Nach Welpe Nr. 9, um 03:30 Uhr, stoppte dann die Geburt. Blue legte eine Pause ein. Eine sehr lange Pause. Dies machte uns nervös, denn es war an ihrem noch dicken Bauch gut zu erkennen, dass da noch mindestens ein Welpe darauf wartete, das Licht der Welt zu erblicken. Wir nutzten die Zeit und wir legten uns abwechselnd für je eine Stunde hin und schliefen ein wenig. So gut es ging, bei dem Krach in der Wurfbox. Die Kleinen schmatzten und sangen vor sich hin. Aber jedes Mal, wenn Blue ihre Putztirade startete und die Kleinen umherwirbelte, gab es ein riesen Gemecker und die Welpen quietschten lauthals, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.
Gegen 06:45 hatten wir genug vom Warten und riefen unseren Tierarzt an. Maik fragte direkt nach, ob wir ihn geweckt hätten, aber dies verneinte er. Nachdem wir den aktuellen Stand berichteten, meinte unser Tierarzt nur: „Packt mal schnell alle ins Auto und kommt zwischen 07:15 und 07:30 Uhr zu mir in die Tierarztpraxis!“ Wir guckten uns mit großen Augen an und fragten uns, wie wir das schaffen sollten. Immerhin war zu dieser Zeit schon starker Berufsverkehr auf der Strecke und wir brauchen an ruhigen Tagen ja schon gute 45 Minuten bis dorthin.
Hatten wir eigentlich schon erwähnt, dass wir bis dahin kaum geschlafen hatten?
Egal! Alles ins Auto geschmissen, die Welpen in den vorbereiteten Tragekorb gelegt, Blue hinter uns, hinter einem Sicherheitsnetz, verladen und wir fuhren punkt 07:00 Uhr los in Richtung Neustrelitz. Ari behielt während der Fahrt die Kleinen im Korb auf ihrem Schoß und im Auge. Die Zwerge genossen die Pause vor Mama und verschliefen die ganze Fahrt. Blue hingegen war super nervös und gestresst, weil sie zu ihren Babys wollte. Wir kamen 07:45 Uhr in der Praxis an. Unser Tierarzt begutachtete erst die Welpen und machte einen sehr zufriedenen Eindruck. Danach wurde das Ultraschallgerät gestartet und ein Blick in Blue´s Bauch geworfen. Es waren zwei Welpen zu erkennen und ihre Herzen schlugen. Wir durften wieder nach Hause fahren und wenn innerhalb von zwei Stunden kein Welpe geboren wird, dann sollten wir uns wieder melden und sie müsste eine Spritze bekommen.
Gut. Nun hatten wir Gewissheit und wir machten uns auf den Heimweg. Die Welpen schliefen und Blue konnte sich immer noch nicht beruhigen. Nach rund 40 Minuten fahrt sind wir gegen 08:45 Uhr wieder zu Hause angekommen, brachten die Bande zurück in die Wurfbox und legten sie ordentlich sortiert bei Blue an. Maik bereitete ein kleines Frühstück für uns vor und Ari behielt Blue und die Kleinen im Auge.
Endlich entspannte sich Blue und genoss das Geschmatze an der Milchbar. Anscheinend war der Stress der letzten zwei Stunden gut, wenn prompt bekam Blue wieder Presswehen und Welpe Nr. 10 erblickte um 09:04 Uhr das Licht der Welt.
Der hübsche Rüde hatte aber wohl ziemlich unter der langen Zeit gelitten und war sehr schlapp und atmete flach. Maik kümmerte sich von da an stundenlang um den kleinen Kämpfer, um ihn wachzuhalten und Milch mit der Flasche zu geben. Er hat aktuell immer noch Probleme mit dem Saugen, aber hat gut an Gewicht zugelegt und ist jetzt sehr mobil und kräftig.
Der letzte Welpe, eine Hündin, kam eine gute Stunde später problemlos und putzmunter zur Welt und die Geburt war geschafft. Wir haben nun eine Wurfbox voll mit 11 blauen Quietschnasen. 4 Rüden und 7 Hündinnen.
Blue liebt ihre Babys so sehr, dass sie sie am liebsten ständig putzen, belecken und umkuscheln möchte. Wenn wir uns einen Welpen herausnehmen, um ihn zu wiegen, schaut sie mit großen Augen hinterher und wenn es zu lange dauert, verlässt sie die Box, um den Welpen zurückzuholen. Dass wir die Mäuse ab und an rausnehmen, daran muss sie sich nun erst einmal wieder gewöhnen. Aber ansonsten macht sie ihre Aufgabe wirklich hervorragend. Sie ist eine richtige Helikoptermutti und geht ganz in dieser Rolle auf.