Welpenbesuchstour – Tag Nr. 1

Anno 2017, den 28. April – Start in das große Abenteuer!

Punkt 05:00 Uhr klingelt das Gerät mit dem klangvollen Namen „Wecker”. Es dauert ein paar Sekunden, bis wir uns gesammelt haben. Aber dann ging es los. Baden, Aufhübschen, Anziehen, Hunde rausschmeißen und die restlichen Dinge in das Auto verfrachten. Natürlich mussten wir abermals Auto-Tetris spielen, haben aber letztendlich, nach gefühlten 2 Stunden, alles irgendwie reingestopft bekommen. Nachdem die Welpen und alle anderen Fusselmonster aus dem Warliner Rudel ihr Frühstück hatten, ging es auch schon los.

So war der Plan.

Nur wo waren die Welpen hin? Nachdem sie gefrühstückt hatten, durften sie Draußen im Vorgarten noch ein wenig Rumdallern und sich lösen. Zu dieser Zeit stand die Haustür weit offen, damit wir die Welpen und unser Auto im Blick hatten. Also suchten wir die beiden kleinen Knutschebacken und fanden sie nach einigen Minuten im Flur. Im Kleiderschrank, in dem sich unsere Jacken, Mäntel und anderes Gedöns befindet. Schön zusammen eingekuschelt und zum Schlafen bereit. Na das mussten wir nutzen und zack die beiden Schlafmützen ins Auto in die Box verfrachtet. Punkt fünf Minuten nach 06:30 Uhr startete die Tour.

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Da hatten wir noch gute Laune. Noch!

Rauf auf die Autobahn und Gas gegeben. Maik wollte die 35 Minuten Verspätung ein wenig rausarbeiten und drückte ordentlich auf das Gaspedal. Nur gute 10 Minuten später. Ding Dong Fehlermeldung im Auto. Ääääähh? Was das denn für ein komisches Zeichen und was will “Brummi” (so nennen wir unser Auto) uns damit sagen? Dazu noch die Aufforderung: Wir sollen eine Werkstatt aufsuchen! Der spinnt wohl!

Nachdem wir Google gefragt hatten, wussten wir es. Eine Fehlermeldung der Niveauregelung. Ja ne ist klar! “Brummi” hat wohl lange Weile! Der verarscht uns doch! Wir haben unsere Fracht ordentlich und gleichmäßig im Fahrzeug verteilt. Oder hatte Ari am Abend zuvor zu viele Kalorien in sich hineingestopft und das Fahrzeug neigte sich zu weit nach rechts?

Kurz an den nächsten „Rastplatz” rangefahren: Rastplatz kann man diese Müllhalde nicht wirklich nennen. Eher ein Ort mit vielen freien fein aufgereihten Parkplätzen. Ein Ort mit ohne Toilette. Frei-Luft-Pipi macht ja auch am meisten Spaß. Vor allem den Frauen. Ein Ort der womöglich gerne als Müllhalde mancher menschlicher Individuen genutzt wird. Somit durften Castiel und Cataleya keine frische Morgenluft genießen und sich ihre Beinchen vertreten.

Schnell Eingeparkt, Motor abgestellt, zwei Runden um das Auto gelaufen und dann war die Fehlermeldung auch schon wieder verschwunden. Jippiiii… Wir haben es drauf! Wir sind die Fehler-Gurus oder unser “Brummi” ahnt, was auf ihn in den kommenden Tagen zukommt und hat keinen Bock darauf. Aber da muss er jetzt durch. Dann wieder rauf auf die Autobahn und nun aber richtig Gas machen. Wollen ja pünktlich sein.

Fünfzehn Minuten später… Äääääääääättt Ding Dong Motor fährt herunter. Fahrzeug überhitzt!

Neeeeeeeeeeeeeeeeeein!!! So eine Schei…! Deswegen waren wir noch diese Woche in der Werkstatt und die haben einfach Kühlflüssigkeit nachgefüllt und gemeint: „Ihr könnt ruhig fahren, beobachtet das einfach noch ein wenig!” Ja, ne, ist klar! Wir planen ja nur eine Tour mit einer Strecke von über 4.000 km.

Memo an uns: Werkstatt wechseln!

Okay, die nächste Abfahrt genommen und angehalten, damit “Brummi” sich abkühlen kann. Maps nach der nächsten Werkstatt gefragt, angerufen und: „Jo nö, wir sind voll, fahrt mal nach Rostock direkt zu Mercedes!” Gott sei Dank, waren wir von dort nicht allzu weit weg und fuhren den zeitraubenden, 30 km langen Umweg nach Rostock.

Die lieben Mercedes-Mitarbeiter waren von den Welpen so begeistert. Knuddelten erst einmal Castiel und Cataleya ordentlich durch und hätten sie am liebsten gleich dort behalten. Ein sehr netter, freundlicher und sogar recht hübscher Werkstattmeister guckte unter unsere Motorhaube, füllte gefühlte 30.000 Liter Kühlflüssigkeit auf und meinte: „Müsst ihr beobachten! Könnt erst einmal weiterfahren, aber nicht zu schnell, damit der Motor nicht so viel Druck aufbaut und wieder Flüssigkeit rausgedrückt wird.”

Ja geil. Da hast du schon sone schicke und super schnelle Karre und dann darfst du nicht mal Spaß haben.

Also wieder zurück auf die Autobahn, mit einer guten Verspätung von 40 Minuten. Ist ja schönes Wetter, die Sonne scheint und Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich von seinen schönsten Seiten. Die A20 ist recht frei und wir fahren an der Abfahrt Kühlungsborn vorbei und denken nur: „Ja ja Kühlungsborn, sehr witzig!”

Mit immer noch 40 Minuten Verspätung und nach ca. 5 sinnfreien Elefantenrennen auf der Autobahn, wir lieben Elefantenrennen in all ihren Variationen (Brummi x Brummi, Bus x Brummi, Bus x Bus, Brummi x Fahrzeug mit Anhänger usw.), kommen wir in Bad Schwartau bei Alpha an. Ein hübsches Zicklein ist sie geworden. Sie ließ sich, nachdem sie uns erst einmal lautstark einige Minuten lang ordentlich zusammengefaltet hat, schön durchknuddeln und schenkte uns später viele liebe Küsschen. Das mit dem Knutschen hat sie von ihrer Mama. Unsere Memme Olga.

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Alpha ist so eine Schönheit!

Ob Olga uns bereits vermisst und wieder rumheult? Olga ist nämlich mal fast vor Sehnsucht gestorben, weil der Maik für eine Weile außerhalb arbeiten musste und nicht zu Hause sein konnte. Sie kauerte rund drei Tage in ihrer Hütte in der Küche, nahm nichts zu Fressen an und wollte nicht einmal raus an die frische Luft, um sich zu lösen. So beschützend und mutig wie ein Cane Corso ist, so weich können sie auch sein.

Dass Alpha ein Zicklein wird, war uns bereits am Tag ihrer Geburt klar. Nachdem drei ihrer Brüder geboren waren, kam sie als erstes Mädchen unseres A-Wurfs zur Welt. Kaum aus der Fruchtblase befreit, schrie sie wie am Spieß, brüllte gute 5 Minuten vor sich hin und hatte absolut keinen Bock darauf, geputzt, gewogen und vermessen zu werden. Nachdem sie von uns zurück in die Wurfkiste zu Mama Olga gelegt wurde, machte sie einen Sprint (okay Laufen ging ja noch nicht… sie glitt im 6. Gang) in Richtung Milchbar, schob die drei Rüden mit Leichtigkeit zur Seite und dockte an der besten Zitze in the house an. Dort blieb sie auch, für einige Stunden. Am nächsten Tag, gleich früh am Morgen, verpackten wir alle Welpen mit samt Mutter, um zum Tierarzt zu fahren. Alpha hatte natürlich auch darauf keinen Bock und knurrte uns kräftig an, als wir sie von Mama und ihrer Lieblingszitze wegnahmen. Die Geburt von Alpha und die ersten Stunden ihres Saupacker-Lebens, werden wir nie vergessen. Wir haben noch nie so viel bei einer Geburt gelacht.

Alpha ihr Kumpel Keno (Broholmer-Rüde) war da etwas entspannter und genoss die Anwesenheit von Castiel und Cataleya. Dort gab es für uns ein super leckeres Frühstück, die Babys durften das schöne große Grundstück unsicher machen und wir fuhren gute zwei Stunden später weiter in Richtung Norderstedt.

Danke, dass wir Euch besuchen und unser Monsterchen sehen durften! Es ist 11:25 Uhr, wir sind zurück auf der Autobahn, es regnet, das Haar sitzt.

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On the road again!

Nach einer recht gemütlichen Fahrt, kamen wir ohne weitere Vorkommnisse in Norderstedt bei Cleo und ihrem Retro-Mops-Rüden mit den witzigen Namen Rune an. So süß, wie die Beiden sich gefreut haben, uns und vor allem Castiel und Cataleya zu sehen. Es gab ein ordentliches Gewusel auf der Terrasse.

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Ordentlich Stimmung auf der Terrasse.

Einige Minuten später kam Neska, unser aller erster Welpe, die direkt nach ihrer Geburt den Namen Finja bekam, weil sie aussah wie ihr Papa Finley, noch dazu und die Hundeparty war perfekt. Sie brachte ihre beste Freundin, einen Labrador, mit und alle tobten wild durcheinander. Neska, cool wie sie ist, beobachtete alles ganz entspannt und stand über den Dingen. Ein tolles und wunderschönes Mädchen ist sie geworden. Da kann unser Finley super stolz auf seine Tochter sein.

Nach gut zwei Stunden Hundeparty und einem leckeren Snack zwischendurch, ging es wieder zurück auf die Autobahn.

Gegen 14:20 Uhr, Autobahnzufahrt Hamburg Schnelsen – Welch Wort-Witz. Nix mit Schnellsen! Stau! Und zwar ordentlich. Auf der A7 rollte es zwar gemächlich vor sich hin, aber unsere Navi korrigierte die Ankunftszeit ständig nach oben und wir wollten schon in Lütetsburg (Ostfriesland) anrufen, um zu verkünden, dass wir ankommen werden. Irgendwann! Heute noch! Vielleicht!

Nachdem der erste Stau hinter uns lag, rollten wir gemächlich weiter in Richtung Ostfriesland. Die Sonne scheint. Die Babys schlafen. Maik ist doof. Manchmal… wenn er die Ari ärgert. Und das macht er gerne: Zum Beispiel, wenn er heimlich die Sitzheizung aktiviert und der Ari warm wird. Die Ari braucht sowas nämlich nicht, denn ihr ist immer warm. Sogar bei Minus 20 Grad.

Nach einer kurzen Pullerpause für die Babys irgendwo im Wald und gut 1,5 Stunden Verspätung, kommen wir in Ostfriesland an. Hach was für ein schöner Hof und soooo viele Tiere. Hunde, Katzen, Kaninchen, Pferde und Lauf-Enten. Wir wurden sofort von allen begrüßt. Connor konnte es kaum fassen, seine beiden Geschwister wiederzusehen und sie waren den ganzen Abend kaum davon abzuhalten, miteinander wie wild umherzutoben. Für uns Menschen gab es lecker Stulle mit frischem selbst gebackenem Brot. Dazu Käse, Wurst usw. Boa… Lecker!!! Da freut sich die Hüfte. Zumindest die von Ari. Maik kann ja essen was er will. Der bleibt trotzdem so knackig, wie er ist.

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Viel Haus und viel Hof für viele Fellnasen!

Es war ein schöner gemütlicher Abend und super Abschluss unseres ersten Tourtages. Connor, Cataleya und Castiel genossen die gemeinsamen Stunden miteinander. Um 23:00 Uhr fielen wir halb tot ins Bett, stellten den Wecker auf 08:15 Uhr und schliefen sehr schnell ein.